Reinach BL: Zwei Regionalfeuerwehren als Leuchtturmprojekte vorgestellt

Der Regierungsrat hat basierend auf den nationalen und kantonalen Anforderungen festgelegt, wie das Feuerwehrwesen im Kanton künftig auch in einem Umfeld erfolgreich sein kann, das sich laufend verändert.

Zusammen mit der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV), allen Feuerwehren, Gemeinden und interessierten Partnern hat der Regierungsrat die Unterstützung und Förderung von Zusammenschlüssen als einen der Grundpfeiler in der Sicherstellung des Feuerwehreinsatzes definiert.

Als hervorragende Beispiele haben sich im unteren Kantonsteil die „Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Birs“ und im Oberbaselbiet die „Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Liestal“ formiert. Ihre konkrete, erfolgreiche und zukunftsorientierte Zusammenarbeit wird heute ab 15 Uhr Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern, Feuerwehrkommandos sowie Medienschaffenden und Interessierten an einem Anlass in Reinach vorgestellt.

Herausforderungen und Entwicklungen im Feuerwehrwesen

Demographische, gesellschaftliche und strukturelle Entwicklungen führen dazu, dass das ganze Feuerwehrwesen unter Bedingungen funktionieren soll, die sich stetig und stark verändern. Der Regierungsrat hatte daher die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung (BGV) eingeladen, mit den Interessensvertretenden die Situation an einem Runden Tisch zu analysieren und Massnahmen zu definieren, welche den aktuellen Rahmenbedingungen Rechnung tragen.

Der Runde Tisch schlug in der Folge eine Teilprofessionalisierung der Feuerwehr vor, denn die Feuerwehrarbeit in einem Milizsystem wird zunehmend schwieriger. Nach ersten Resultaten des Runden Tischs beauftragte der Regierungsrat die BGV, die Idee einer zentralen Organisation mit drei Regionen im Kanton weiterzuentwickeln. Um alle Gemeinden und Feuerwehren in diese Weiterentwicklung der Feuerwehr einzubinden, wurde ein Soundingboard aktiv, mit mehr als 60 Freiwilligen aus Feuerwehr, Politik und Interessierten. Es überprüfte die Ergebnisse des Runden Tischs und erarbeitete einen konsolidierten Schlussbericht mit konkreten Empfehlungen.



Unterstützung und Förderung von Zusammenschlüssen

Um den Feuerwehreinsatz auch künftig gewährleisten zu können, braucht es Zusammenschlüsse und eine Teilprofessionalisierung im Feuerwehrwesen. Die Unterstützung und Förderung solcher Zusammenschlüsse überzeugt schon jetzt: Bereits seit über fünf Jahren besteht beispielsweise mit dem Zweckverband „Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Liestal“ eine gemeinsame Feuerwehr der Einwohnergemeinden Arisdorf, Büren (SO), Hersberg, Liestal, Lupsingen und Seltisberg.

Im Juni letzten Jahres haben zudem die Einwohnergemeindeversammlungen bzw. Einwohnerräte der Einwohnergemeinden Reinach, Duggingen, Grellingen, Aesch, Arlesheim und Pfeffingen die Statuten des Zweckverbandes „Stützpunkt- und Regionalfeuerwehr Birs“ beschlossen. Mit den beiden realisierten bzw. beschlossenen Stützpunkt- und Regionalfeuerwehren in Liestal und Reinach haben schon heute zwei Regionalisierungen von Feuerwehren mit Stützpunktaufgaben stattgefunden.

Die beiden operativ tätigen Regionalfeuerwehren entwickeln sich auf allen Ebenen kontinuierlich weiter, sei es personell, materiell oder regional. Sie sind Leuchtturmprojekte und haben Vorbildcharakter für alle Regionen im Kanton.

Interessierte Gemeinden sind eingeladen, sich über die Erkenntnisse aus diesen abgeschlossenen Projekten sowie weiteren bereits operativ tätigen Regional- und Stützpunktfeuerwehren zu informieren. Möglicherweise können sie diese Informationen für den Aufbau von eigenen, regionalen Feuerwehrorganisationen nutzen. Der heutige Anlass dient der Vernetzung von Fachpersonen sowie der Inspiration für die weitere kommunale Zusammenarbeit.

Feuerwehr-Konzeption 2030

Alle Kantone haben in einer offiziell verabschiedeten Zielsetzung festgehalten, dass die Feuerwehr auch in Zukunft für die unverzügliche, befristete Intervention bei Bränden, Elementarereignissen, Einstürzen, Unfällen oder ABC-Ereignissen zum Schutz von Menschen, Tieren, Umwelt und Sachwerten zuständig ist. Dies immer auch in Kooperation mit Polizei, Sanität und Dritten.

Dabei bilden die Schutzziele (Standorte, Personal, Material und Mobilität) die wesentlichen Kriterien für die Weiterentwicklung und Organisation des Feuerwehrwesens. Die Organisation der Feuerwehr richtet sich nach den Aufgaben und Schutzzielen und berücksichtigt gesellschaftliche, technische, betriebliche, ökologische sowie ökonomische Faktoren und Entwicklungen.

Dabei können bessere Bedingungen nicht nur durch die Kooperation mit den Partnern und Arbeitgebern geschaffen werden: Trägerschaften lassen sich kantonal und regional etablieren und eine engere Zusammenarbeit unter den kantonalen Feuerwehrinstanzen und den Feuerwehrorganisationen stärkt das Feuerwehrsystem (Miliz- und Berufsfeuerwehren).

Präsentationen

Die Präsentationen der beiden Projekte bieten Einblicke in die Entwicklung, Umsetzung und Perspektiven der Regionalfeuerwehren Liestal und Birs. Sie zeigen auf, wie durch Zusammenarbeit, Engagement und klare Strukturen zukunftsfähige Lösungen für das Feuerwehrwesen im Kanton geschaffen werden können.

 

Quelle: Kanton Aargau
Bildquelle: Kanton Aargau

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